EIP Projekt – ENEGÜLL

Energie- und Nährstoffeffizienz von Gülle („ENEGÜLL“)

Die LandBeratung Mitte GmbH ist stolzer Lead-Partner des EIP-Projektes „Energie- und Nährstoffeffizienz von Gülle („ENEGÜLL“). Hierbei arbeiten Landwirte und Biogasanlagen Hand in Hand.

Das Projekt wird durch die EU im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft (EIP Agri) und das Landesprogramm Ländlicher Raum des Landes Schleswig-Holstein (LPLR) für drei Jahre gefördert. Ziel der EIP Agri ist die Anregung von Innovationen, um Nachhaltigkeit und Effizienz in der Landwirtschaft zu steigern. Der Bedarf für Innovationen kommt idealerweise aus der Praxis und Landwirte sind bei der Entwicklung von Lösungen aktiv beteiligt. In Operationellen Gruppen (OG) arbeiten Landwirte, Wissenschaftler, Berater, NGO und  Wirtschaftspartner gemeinsam an der Entwicklung und Erprobung einer Innovationsidee.

Ausgangspunkt des Projektes „ENEGÜLL“ sind die zunehmenden Anforderungen des Gesetzgebers an landwirtschaftliche Betriebe zur nachhaltigen Düngung mit möglichst effizienter Nährstoffausnutzung. Zukünftig soll dies weitgehend mit organischen Düngern erfolgen. Bisher ist der Einsatz von Gülle und Mist in Biogasanlagen durch die Menge des enthaltenen Stickstoffes und durch die geringen Energiegehalte begrenzt. Während zu hohe Stickstoffgehalte die biologische Methanbildung im Biogasfermenter hemmen, führen die geringen Energiegehalte von Gülle dazu, dass eine Ausweitung des Gülleeinsatzes in bestehenden Biogasanlagen vielfach nur mit teuren, baulich aufwendigen und Flächen verbrauchenden zusätzlichen Gärbehältern möglich wäre.

Der Projektansatz verfolgt den Gedanken, Gülle und Mist vor Zugabe in die Biogasanlage so zu behandeln, dass möglichst viel Stickstoff, Phosphat und Wasser entzogen werden, sodass die eingesetzte Menge an Gülle und Mist erhöht und die Maismenge reduziert werden kann. Wir hoffen zudem auf einen positiven Einfluss auf den spezifischen Biogasertrag durch die Behandlung der Gülle gegenüber den bisher unbehandelten Substraten. Die zum Einsatz kommende Güllebehandlung umfasst eine Separation, eine Kondensation und eine biologische Nachbehandlung. Folgende Produkte können im Rahmen des Prozesses gewonnen werden:

  • Ammoniumsulfatlösung als mineralischer Zweinährstoffdünger (Stickstoff und Schwefel)
  • Dickschlamm als P-reiches Düngemittel oder als Einsatzstoff für die Biogasanlage
  • Feststoff, N- und P-reduziert, als Einsatzstoff für die Biogasanlage
  • Gereinigtes Wasser, praktisch nährstofffrei, pH-neutral und ohne biologische Belastung – zur Verrieselung auf landwirtschaftlichen Flächen

Somit erhalten wir definierte Produkte, die pflanzenbaulich optimal genutzt und eingesetzt werden können. Die Wasserabspaltung im Prozess erhöht darüber hinaus die Transportwürdigkeit der gewonnenen organischen Düngemittel und mindert folglich die Transportkosten.

Das Ziel von „ENEGÜLL“ ist, ein System zu entwickeln und zu erproben, mit dem allgemein gültige Aussagen zu dessen Einsatz und Nutzen für die Landwirtschaft getroffen werden können. Die zum Einsatz kommenden Substrate der unterschiedlichen Betriebe unterscheiden sich voneinander und decken ein breites Spektrum verschiedener Güllen und Mistformen ab. Dies steigert die Aussagekraft der erwarteten Projektergebnisse. Das große Interesse an dem Innovationsprojekt zeigt sich an der Vielfalt der OG-Mitglieder und -interessierten, über die Grenzen Schleswig-Holsteins hinaus.

Wir freuen uns insbesondere darüber, dass unser Projekt im Rahmen der Förderbescheidübergabe durch Minister Dr. Robert Habeck als zukunftsorientiert und mit den Worten „wenn Ihnen DAS gelingt, lösen Sie ein großes Problem!“ gelobt und hervorgehoben wurde.

Sie wollen wissen, wie es mit „ENEGÜLL“ weiter geht?! Auf der Website des Innovationsbüro EIP Agrar Schleswig-Holstein (http://www.eip-agrar-sh.de) und selbstverständlich auch hier können Sie unser Projekt verfolgen.

Weitegehende Informationen erhalten sie auch unter:

EU-Kommission

MELUND

Projekt Beschreibung

Inputstoffe wie Gülle und Mist sollen vor Zugabe in die Biogasanlage so behandelt werden, dass möglicht viel Stickstoff, Phosphor und Wasser entzogen wird. Dies soll die Nährstofffracht im Fermenter reduzieren und dadurch den Einsatz größerer Menge dieser verhältnismäßig günstigen Substrate ermöglichen.

Projekt Details

  • Lead Partner: LandBeratung Mitte GmbH
  • Start: 01.07.2018
  • Beteiligte Biogasanlagen: 3
  • Projektzeitraum: 3 Jahre

Projekt Teilnehmer

  • LandBeratung Mitte GmbH
  • Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
  • Universität Bayreuth
  • Landwirte und Biogasanlagen
Regenerativer Gestalter erneuerbarer Energieprojekte
BAFA Energieberatung Mittelstand